Kalter Kaffee 5

KaffeeViele schöne Frauen waren an mir vorbei gegangen, und ich konnte nichts machen. Sich verabreden war kaum möglich, denn ich konnte den Mädels nicht mal einen Kaffee ausgeben und wenn doch, dann würde es bedeuten ein paar Tage ohne Essen auskommen zu müssen. Scheiß auf’s essen, zumindest konnte ich dann nicht fett werden. Die Niedergeschlagenheit wurde immer größer; ich konnte morgens nicht mal mehr wichsen. Mein so genannter sozialer Status existierte nicht mehr. Ein Kaffee mit einer Frau zu trinken konnte ich mir abschminken. Immer wieder die gleiche Ausrede; ich hätte was zu erledigen, dabei war ich dabei mich selber zu erledigen.

Das eine Mal war ich mit einer verdammt hübschen Frau im „Litfass“; wir redeten über alles Mögliche. Ich redete möglichst lange, um zu verhindern noch einen Kaffee bestellen zu müssen. Der Kaffee wurde kalt, sie wurde immer begeisterter von meinen Erzählungen und sie wollte mich wiedersehen. Da hatte ich wieder den Schlamassel. Für Sex habe ich noch nie zahlen müssen, aber ich konnte sie nicht gleich fragen, ob sie vielleicht mehr von mir sehen wollte. Ich konnte mich nicht mehr melden, und das finden die Mädels nicht lustig, es ist ein Kardinalsfehler. Wenn sie mit dir ficken ist das immer in Ordnung, aber wehe du meldest dich nicht, dann war’s das.

Ein anständiges Mädel zu finden, in dieser Situation war unmöglich. Bei der Kontaktbörse ist immer die erste Frage: Was machst du so? Hast du ein Auto…
Ja so kam es, dass ich lieber alleine sein wollte… Mit den Geistern von Brenickel und der sonstigen Gesellschaft der Rechtschaffenden.

Ab und an oder besser gesagt am Monatsanfang, wenn die Stütze auf´m Konto war, ging ich in diese Bars im Steintor, nur die Bar an der Haltestelle ließ ich links liegen. In diesen Bars sitzen nicht so anspruchsvolle Mädels, die meisten an die fünfzig; dankbar für ein nettes Gespräch oder für eine Geste der Zuneigung. Sie waren froh, dass jemand ihnen zuhörte, und ich hörte verdammt gut zu. Gegen Mitternacht begannen die Geschichten sich zu wiederholen, auch die Drinks, aber was soll’s ich kannte so was von den Radiosendern; und diese Moderatoren waren nicht betrunken sondern einfach bescheuert.

Oft ist es einfacher eine Linie Koks umsonst zu bekommen, als das dir jemand ein Bier spendiert. Ich hatte Glück, ich bekam irgendwie immer was zu trinken, aber sobald ich Geld hatte revanchierte ich mich, und weg war das Geld wieder.

In einer dieser Bars traf ich einen Bekannten, er erzählte mir von Jobs in Polen, von den Frauen und den Löhnen.
„Hey Segundo, dort sind viele deutsche Firmen in Gange. Dank Gott, dass diese Polen sich den Verstand weggesoffen haben mit ihrem selbst gebrannten Wodka, so kommen wir ins Spiel, die Fachleute. Ich arbeite im Trockenbau; eine Schinderei aber es gibt gutes Geld. Acht EURO die Stunde.“
„Ja, das hört sich gut an. Brauchen die Elektriker?“
„ Nee, die haben Firmen aus Ungarn, selbst bei Aufträgen von Siemens arbeitet kein Deutscher. Nur die Kontrolleure kommen aus Deutschland, überprüfen die Arbeiten; ein paar Stunden die Woche, die meiste Zeit sind die Herren Projektleiter am ficken.
Die Nutten sind echt geil, wunderschön, jung, günstig und katholisch. Das mit den Gewissen und Gott machen die klar. Du bezahlst den Fick und gehst nächsten Morgen zur Arbeit. Abends nimmst du dir vielleicht eine 15 jährige…“
„Ich glaube Trockenbau in Polen ist nicht das richtige für mich. Werde versuchen wieder ins Ausland zu gehen.“
„Stimmt! Du warst lange Zeit weg…“
„Als Entwicklungshelfer im Krisengebiet, die suchen noch Freiwillige.“
„Bist du wahnsinnig! Komm trink erst mal ein Wodka oder was du brauchst.“
„Ein Kaffee mit Rum.“

To be continued…

August 2014

1 Comment

  • Dirk Müller

    September 3, 2014 at 11:50 a.m.

    Sauber,lach mich gerade voll schlapp.LG Dirk Schänke 29.08-31.08,lol 😉