Alles klar, die News sind in meinem Hirn gespeichert, und ich träume meine eigenen News. Eigentlich kann der Fernseher aus.
Ich träume von einem Traum den ich mal hatte, als ich im Hinterhof meiner Wohnung schlafen musste.
Hatte meinen Schlüssel einem Mädchen geliehen, aber außer Mülltonnen war kein Mädchen bei mir.
In den Traum steckte ich mit drei anderen in einer Mülltonne, am Fußweg
vor einer Bar, wir steckten fest in der Mülltonne, rauchten Tabak, tranken Bier und beobachteten die Passanten wie sie uns ungläubig anschauten.
Keiner von uns konnte sich umdrehen, ohne dass der Nachbar sich auch umdrehen musste. Wir konnten uns beim Reden nicht in die Augen schauen, aber egal wir hatten Sonnenbrillen. Unverschämt war es, dass der Koch in unserer Mitte ohne Schuhe in die Tonne gestiegen war. Pfui!
Ein wunderbarer Frühlingstag.
Die Menschen blieben stehen, um uns zu fotografieren.
Wir waren Helden! Keine Typen die vor der Bar, am Tisch ihr Bier schlürfen.
Einige Passanten wollten mehr wissen. Ob wir es oft machen oder es eine Performance ist.
Was macht ihr in der Mülltonne?
Ein Freund hat seinen Führerschein bestanden.
Haben sie Kekse? Wir warten auf Kekse!
Wir sind das Abschaum des Viertels!
Ich gehöre nicht dazu, ich komme einfach nicht mehr raus!
Ich habe mich am Nietengürtel verkeilt.
Das waren unsere Antworten, aber in Wirklichkeit hatte ich die Idee, der Sonne anders zu huldigen und auch den Führerschein des Kumpels zu feiern. Mal anders, mal nicht im sitzen. Außerdem hatte er geklagt an Langeweile zu leiden.
Nach einer Weile beendeten wir die Zeremonie. Um nicht mit der Mülltonne umzukippen, beschlossen wir einfach davon zu schweben, wie ein Furz.
Der Koch hatte tatsächlich gefurzt und wir wollten nur noch raus aus der Mülltonne!
Ich ließ alle davon schweben und sicherte die Mülltonne, wie im Korb eines Heißluftballons steuerte ich jede Bewegung. Nummer eins, der schwerste Koch schoss nach oben, Nummer zwei nach links in Richtung Suppenbar, Nummer drei in Richtung Türkenbar und ich in Richtung Latino Car.
Wir landeten alle wohlbehalten. Trafen uns wieder an unserer Bank vor der Punk Bar. Alle hatten ihre Sonnenbrillen, Tabak und Getränke, die Schuhe vom Koch lagen auch noch da. It was fun!
Was für ein schöner Traum in diesem Hinterhof, zwischen den Mülltonnen.
Schöner wäre es gewesen, wenn ich von dir geträumt hätte.
Die Gewissheit, dass du nur ein Traum bist, hätte beim Aufwachen die Hoffnung gegeben den Traum wahr zu machen und dich zu küssen. Wenn nicht, dann wäre klar dass es nur ein Traum war.
Schließlich war ich wieder allein, in der Mülltonne meines Lebens.
Die Freunde waren auch nur ein Traum.
Anstatt meinen Traum zur Realität zu machen, schalte ich wieder den Fernseher an und träume weiter Realität.

Bine
Januar 6, 2016 at 10:05 p.m.Ich habe es wiederholt gelesen und mich amüsiert. Sehr viel Situationskomik, sehr gut geschrieben!